Freitag, 15. September 2017

Sierre-Zinal, la course des cinq 4000.



Dieses Jahr war die 44. Auflage dieses legendären Rennens. Das Rennen existierte bereits, bevor man überhaupt von „Trail running“ gesprochen hat. Jeder Topbergläufer ist hier einmal gerannt. Z.B. Jono Wyatt, Kilian Jornet oder Petro Mamu. Dieses Jahr war das Elitefeld wieder sehr stark besetzt. Topfavoriten: Petro Mamu, Robbie Simpson und Kilian Jornet. Bei der Frauen hatte die deutsche Michelle Maier, Siegerin 2016, auch gute Chancen wieder auf dem Treppchen zu landen.
Foto: Sierre-Zinal
Foto: Sierre-Zinal
Für Anna und mich: unser erstes Mal hier und die erste Etappe einer längeren Reise durch die Alpen. Es ist auch das erste Mal, dass wir miteinander laufen werden. Am Samstagnachmittag holen wir als letzte unsere Startunterlagen… (Startnummernausgabe nur bis 18 Uhr!).
Am Sonntag kurz vor 10 Uhr stehen wir an der Startlinie. Es ist immer spannend die Elite zu sehen. Der Startbereich ist sehr gut eingerichtet, er liegt an einer langen verkehrsfreien Straße, ideal zum Warmlaufen. Musik, ein Sprecher stellt die Athleten vor.
Wir sind ziemlich weit vorne in den Startblöcken, d.h. vor uns noch 10m bis zur Startlinie… das ist hier nicht unwichtig, denn die Wege werden schnell relativ eng, jedenfalls für die über 7000 Läufer am Start… (zusätzlich zu den tausenden Startern der Kategorie „Tourist“, die um 5 Uhr gestartet sind, um die Strecke zu wandern).

Direkt nach dem Start geht es für ca. 1k  die Straße hoch … Und dann Stau! Das ist uns heute egal, wir sind nicht da um eine Topzeit zu laufen… Annas Wade gibt den Rhythmus vor. Der ist mir vor allem bergauf heute viel zu langsam, was ich auch mehrfach zum Ausdruck bringe… aber ich lerne mich zu gedulden. Der Trail ist fast immer so breit, dass ca. 2 Läufer neben einander laufen können… ok gehen und steigen… A la queue leuleu…

Nach der erste VP (ca. 4k) hat sich das Feld endlich gestreckt und wir können anfangen zu joggen. Darüber hinaus sind wir bald ganz oben und haben tolle Blicke in Richtung der schneebedeckten 4000er.
2. VP: Es wird flacher. Der harte Anstieg im ersten Teil des Rennens (über 1400 Höhenmeter) hat viele Läufer ganz schön Körner gekostet. Wir sind noch flott unterwegs. Die langen breiten Forstwege erlauben es uns problemlos zu überholen… Das machen wir sehr gerne ;-)

Foto: Sierre-Zinal

Foto: Sierre-Zinal
Foto: Sierre-Zinal
Die Kilometer fliegen jetzt und bald sind wir am Weisshorn. Eine Ministeigung und wir dürfen runter Richtung Zinal. Der Blick ist so schön, dass ich mir die Zeit nehme, ein paar Bilder zu machen… Keine gute Idee. Der Weg wird wieder enger und überholen wird echt schwierig… Anna hat nicht auf mich gewartet… 



2-3 scharfe Kurve weiter sind wir wieder zusammen. Der Downhill ist nicht technisch aber sehr steil!
Wir kommen ins Dorf Zinal. Eine Frau läuft direkt vor uns… „Schatz, die können wir noch einholen, drücken wir noch ein bisschen aufs Gas? – Nö, macht kein Sinn. Ich will hier jetzt einfach heil ins Ziel laufen…“
Und so laufen wir Hand in Hand über die Ziellinie. Unser erster gemeinsamer Lauf ist absolviert!

Und jetzt kommt das beste des Rennens… Nicht die Zielverpflegung (wie unterwegs nur Orangen, Bananen, Schokolade, Wasser und Iso), sondern Physios!
Es gibt eine Armee von Physios, die direkt nach dem Zieleinlauf die Läuferwaden massieren. Wie geil ist es denn!!! Die Belgier sind mit Humor bei der Arbeit und haben s echt drauf!

Dann die Dusche: auch super ein riesiges Zelt mit mind. 50 mobilen Duschen! Heiße Duschen!!! Toll.
Und dann in der Sporthalle noch einmal Physios… mind. 30 Personen die sich hier um die Läuferwehwehchen kümmern. Compex ist ebenfalls vor Ort.
Da ich immer noch an Knieprobleme leide, nutze ich jede Gelegenheit, um Hinweise zu bekommen, sodass die Knie schnellstmöglich wieder richtig belastbar werden.

Foto: Sierre-Zinal
Mit dem Bus geht es dann zurück zum Start (im Preis inkl.)

Auf uns wartet noch ein Stück Autofahrt Richtung Grenoble, der Hauptstadt der Berge. Bis Mittwoch ist Regeneration angesagt.

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